
Was sind eigentlich Lightleaks?
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Pünktlich zum Release unseres neuen Digitalprodukts gehen wir heute auf eine kleine Blog-Exkursion. Wir tauchen ein in die analoge Fotografie und fragen uns: Was sind eigentlich Lightleaks bzw. Lichtlecks?
Wie der Name schon erahnen lässt, handelt es sich bei Lichtlecks um das ungewollte Eintreten von Licht in ein eigentlich lichtundurchlässiges Gehäuse bzw. eine lichtdichte Kammer. Wie zum Beispiel eine Kamera. Eigentlich sollte bei jeder funktionierenden Kamera das Licht ausschließlich durch das Objektiv auf den Sensor treffen, sobald der Auslöser gedrückt wird und die Objektivlamellen sich geöffnet haben.
Durch meist ungewollte Defekte, zum Beispiel eine Lücke im Gehäuse, eine Beschädigung am Objektiv oder defekte Lamellen, tritt bei einem Lightleak ungewolltes Licht in das Kamerainnere ein und beleuchtet z.B. den Film oder den Sensor mit zusätzlichem Licht. Da das Licht hier einen, durch den Gehäuse-Defekt gebrochenen Weg, auf den Sensor zurücklegt, wirken die Lightleaks oft diffus, abstrakt und bunt. Was eigentlich als ungewollter Defekt galt, hat mit der Lomography Bewegung einen positiven Touch bekommen. In der Szene gibt ein Lightleak den Bilder einen besonderen Charakter und macht sie besonders. Denn Lightleaks sind nur schwer gewollt zu reproduzieren. Selbst bei ein und dem gleichen technischen Defekt an der Kamera, sieht ein Lightleak sehr oft jedes Mal anders aus. Das liegt vor allem an den unkontrollierbaren Reflektionen, die durch die Lichtlecks im Inneren der Kamera entstehen.
Gerade bei Kleinbildkameras zerfällt mit längerer Lebenszeit der Schutzschaum an der Filmtür, der sie eigentlich abdichten sollte. Bei Mittelformat- und Großformatkameras sind es oft die austauschbaren Teile oder alten Lederbälge, die mit zunehmender Lebensdauer einfach beginnen porös zu werden und so Licht ungewollt einfallen lassen.
Außerdem sind die Abbildungen des Streulichts abhängig von den Spektralbereichen, der Raumtemperatur und den Oberflächen des Inneren des Kamerasystems. Unterschiedliche Materialien reflektieren und brechen das Licht nach dem Eintritt ins Gehäuse auf verschiedene Arten und Weisen und haben so Einfluss auf den visuellen Eindruck des Lichtlecks.
In der digitalen Fotografie können diese Effekte meist nur emuliert werden. Zum Beispiel wenn sie digital nachgebaut werden. "Freelensing" also das Abnehmen des Objektivs vom Mount und das händische halten ist eine Möglichkeit, Lightleaks auch direkt beim Fotografieren nachzubilden.
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Da digital aber einfach nicht mit analog zu vergleichen ist, haben wir aus unserem Entwicklungslabor die besten Lightleaks digitalisiert und nun in ein 50 Lightleak starkes Digital Bundle gepackt. Mit echtem 35mm Filmkorn und dank echter chemikalischer Filmentwicklung wirklich unique. Wer sich mal ein bisschen mit Lightleaks ausprobieren möchte, kann sie digital mit Bildbearbeitungssoftware wie Photoshop über seine eigenen Fotografien legen. In der im Pack beinhalteten Readme wird genau erklärt, wie Ihr die Dateien verwenden könnt.
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Ein paar Beispiele für Lightleaks
Analoger Lightleak aus einer Olympus Mju 2